Was ist eine Analfissur?

Hier reißt die empfindliche Haut im Analkanal ein, mit der Folge, dass sich ein Geschwür bildet. Häufige Ursache ist eine Verstopfung mit dem folgenden starkem Herauspressen von hartem Kot. Man denkt als glücklicher Laie nun wirklich nicht, dass der Arsch durch so etwas leicht „in Arsch gehen“, ja richtig kaputt gehen kann, bis man selbst plötzlich auf dem stillen Örtchen aufschreit und entsetzt auf das blutige Papier starrt. Auch Hämorrhoiden oder Durchfall können für dieses wahrlich einschneidende Erlebnis verantwortlich sein. Eine Fissur kann auch durch Erkrankungen wie Morbus Crohn ausgelöst werden, aber auch durch eine Geburt oder sehr heftigen bzw. ohne Erfahrung durchgeführten Analsex.

Hier ist die Fissur deutlich zu sehen.

Wer selbst betroffen ist, der weiß, dass der Einriss sehr starke und brennende Schmerzen beim Stuhlgang verursacht. Als ob das noch nicht ausreichen würde, sieht man dann noch als Krönung Blut im Stuhl oder auf dem Toilettenpapier. Das schockt nicht nur beim ersten Mal. Juckreiz und Brennen können ebenfalls Anzeichen für eine Analfissur sein. Diese Krankheit kann in jedem Alter auftreten, unabhängig vom Geschlecht.

Ursachen für eine Analfissur

Wer Angst vor Stigmatisierung hat, sollte wissen, dass die Proktologen nur sicher stellen wollen, dass die Wunde abheilen kann und, dass danach nicht noch einmal die Schleimhaut im Afterbereich einreißt. Und Proktologen haben schon alles gesehen und gehört! Wie gesagt, ist in den meisten Fällen eine Analfissur eine Folge von Verstopfung, durch die der Stuhl hart wird und für die Entleerung ein starkes Pressen erforderlich ist. Dafür muss man nicht mal besonders ungesund essen, es reicht schon, wenn man sich ein paar Tage vermehrt von Weißmehl, Pommes, Pizza und Kuchen ernährt und wenig Ballaststoffe zu sich nimmt. Verstopfung wird so definiert, dass man vier Tage nicht sein Geschäft auf dem Klo abgewickelt und das Gefühl hat, dass es das noch nicht war. Wenn das länger als drei Monate so geht, spricht der Mediziner von chronischer Verstopfung. Bei manchen Menschen bleibt das große Geschäft bis zu zwei Wochen aus.

Was Sie auf keinen Fall tun sollten, ist aus Angst vor den Schmerzen, nicht auf die Toilette zu gehen und sich den Stuhlgang zu verkneifen. Denn das verstärkt den Teufelskreis aus Angst und Nichtgehen nur noch mehr, da der Stuhl dann nur noch dicker und härter wird. Das Pressen beim Stuhlgang wird immer schmerzhafter, der Schließmuskel verkrampft und es können so weitere Schleimhauteinrisse entstehen. Also lieber tief durchatmen, Schmerzmittel nehmen und auf in den Kampf 😉 Tatsächlich ist auch sinnvoll sein, das Poloch und ein Stück des Enddarms einzucremen oder einzuölen. Ist der Analbereich zu trocken, kann er in einer solchen Extremsituation eher einreißen. Dazu unter Therapie noch mehr!

Standardtherapie

Bei der schulmedizinischen Behandlung von vielen Patienten mit einer akuten Analfissur wird darauf geachtet, dass der Stuhl weich bleibt, was häufig mit Medikamenten wie Macrogol erreicht werden soll. Viele Proktologen verschreiben auch eine Salbe zum Einreiben, die hauptsächlich aus Fett besteht. Patienten mit leichten Verletzungen kommen damit gut zurecht und eine akute Analfissur heilt meist so aus.

Von einer chronischen Analfissur spricht man, wenn die Beschwerden immer wieder auftreten und nicht richtig abklingen. Bei einer chronischen Analfissur kann sich am After eine Vorpostenfalte bilden. Das ist eine Hautverdickung, die zwar ungefährlich ist, aber bei der Pohygiene stören kann. Weitere Beschwerden können ein Analfibrom, das ist ein gutartiges Bindegewebsknötchen, sowie narbige, wulstige Randwälle um das Geschwür herum oder Fistelgänge (Gangbildung) sein. Bei einer chronischen Analfissur empfehlen viele Ärzte eine Operation.

Ursachen für Verstopfung

Verstopfung ist so definiert, dass sich der Darm nur wenig bewegt und sein Inhalt nur langsam Richtung Darmausgang bewegt. Der Stuhl wird immer dicker und härter, die Angst wächst, ein wahrer Teufelskreis. Organische Ursachen für eine Verstopfung können Stoffwechselstörungen wie Diabetes Mellitus oder eine Schilddrüsenunterfunktion sein, sowie krankhafte Veränderungen des Darms, etwa wie vermehrte Einlagerung von Kollagen in die Darmwand. Nerven- und Bindegewebserkrankungen oder Nebenwirkungen von Medikamenten wie Psychopharmaka, Betablocker, Schlaf- und Beruhigungsmittel, aluminiumhaltige Säurebinder, Eisenpräparate, Diuretika usw. können diese auch auslösen. Häufiger Einsatz von Abführmitteln kann dazu führen, dass der Darm quasi faul wird und nicht mehr richtig die Reize zur Bewegung wahrnimmt.

Die Trägheit des Darms wird durch eine ballaststoffarme Ernährung sowie zu wenig Flüssigkeit und Bewegung noch verschlimmert.

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